5 Sprachen für dein Kind

Irgendwann kommen die meisten Eltern an einen Punkt, wo sie nicht verstehen, was mit ihren Kindern los ist. Waren sie bis vor kurzem noch völlig durchschnittliche Schüler, machten Hausaufgaben und die Noten waren in Ordnung, sacken sie vermeidlich urplötzlich in ihren Leistungen ab. Reagieren völlig seltsam in alltäglichen Situationen, kommen plötzlich mit Kindern nicht mehr klar, mit denen sie sich immer gut verstanden haben. Die Erwachsenen haben nicht die blasseste Ahnung, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollen.

Wie so oft ist Kommunikation der Schlüssel. Wann immer es zu Unverständnis zwischen Menschen kommt, der eine den anderen gar nicht oder nur schwer versteht, lohnt es sich hier hinzuschauen. Was braucht der andere? Was brauchen die Kinder?

Dabei ist die Liebe zum Kind das Fundament, auf dem alles steht. Wird ein Kind geliebt, fühlt es sich angenommen, so wie es ist, ist der Selbstwert in Ordnung. Die Eltern kümmern sich nicht darum, was es ist oder leistet, ob es Erwartungen erfüllt.

Wie können wir also dafür sorgen, dass Kinder das auch verstehen und sich geliebt fühlen? Wie bei allen Menschen lohnt es sich, mal genau hinzuschauen, auf welche Signale die Jungs und Mädchen reagieren und wo die Botschaft eher nicht ankommt. Gary Chapman unterscheidet fünf Sprachen und zwar für Kinder, Teenager, Eltern und Familien gleichermaßen.

  1. Loben und anerkennen

Wird ein Kind (richtig) gelobt, steigt der Selbstwert und es bekommt ein Gefühl der Geborgenheit. Beschimpfungen und Zweifel an seinen Fähigkeiten dagegen rauben Energie und machen kleine Menschen noch kleiner. Denn unsere Kinder glauben uns buchstäblich jedes Wort. Bis zum Alter von 7 Jahren oft auch noch, ohne die genaue Bedeutung zu verstehen. Sozusagen bedingungslos. Damit prägen wir sie, geben Werte und Erfahrungen sowie Familienmuster weiter. Nicht nur die Sprache ist dabei wichtig. Emotionen und Körpersprache spielen eine große Rolle.

Wer sein Kind stärken will, schaut mehr auf die positiven Dinge statt auf die Fehler, lobt Engagement und Einsatz und nicht Intelligenz.

  1. Zeit für Dich

Kinder merken genau, ob sie wichtig sind oder nicht. Immer wieder begegnen uns Vorwürfe der Kinder, dass wir ihnen nicht die uneingeschränkte Aufmerksamkeit widmen. Dabei am Handy daddeln, mit andren sprechen, nicht richtig zuhören.

Im Mittelpunkt zu stehen tut nicht nur kleinen Kindern gut. Du bist mir wichtig – diese Botschaft zeigen Eltern indem sie sich ganz intensiv mit ihnen beschäftigen und dafür auch mal andere Dinge von der Prioritätenliste streichen. Etwas gemeinsam unternehmen, aber auch intensiv miteinander sprechen und zeigen: Ich sehe dich. Ich höre dir zu.

  1. Ich mache dir ein Geschenk

Geschenke können ein deutlicher Beweis dafür sein, dass ein Kind geliebt und gesehen wird. Ich sehe, was dir guttut. Ich sehe, was du dir wünschst. Dabei ist es wichtig, dass das Geschenk eine unverdiente Gabe und kein Lohn ist. Oder gar ein Recht. Wie an Weihnachten und zum Geburtstag, wo daher die Ansprüche manchmal gar nicht erfüllt werden können.

Geschenke, die unerwartet kommen, besonders sind und bei denen der Wille klar ist, dem Kind die Zuneigung zu zeigen, haben da eine ganz andere Wirkung. Egal, ob sie groß oder klein sind. Weil es dann darum geht, was sich das Kind wirklich wünscht. Und nicht, was die Eltern für sinnvoll erachten. Dann werden Geschenke und das Auspacken regelrecht zelebriert und noch Jahre später erinnern sich die Mädels und Jungs genau an diesen Moment.

Schenken kann allerdings auch seinen Sinn verlieren: Wenn sich Eltern Zuneigung oder Freiheit erkaufen wollen. Wenn die Geschenke übertrieben sind und immer größere Wünsche nach sich ziehen. Oder einfach schon zu viel da ist.

  1. Hilfsbereitschaft als Sprache der Liebe

Ihren Kindern zu helfen, ist für die allermeisten Mütter und Väter selbstverständlich. Häufig geht es bei der Bitte um Unterstützung aber darum, die Zuneigung und Aufmerksamkeit des anderen zu spüren und sicher zu sein, dass er oder sie jederzeit für die Kleinen da sind.

Das geht bei manchen Schülerinnen und Schüler soweit, dass sie deswegen besonders gerne mit den Eltern lernen und es zu Schwierigkeiten kommt, wenn das Kind selbständig lernen soll.

  1. Emotionen und Zärtlichkeiten

Der zärtliche Umgang ist die einfachste Liebessprache für Kinder und Eltern. Dafür braucht es keine Vorbereitung, keinen Plan. Gerade für Teenager müssen es nicht immer Umarmungen oder Küsse sein, auch kleine Berührungen zeigen die Liebe von Mutter oder Vater. Gefühle zu zeigen ist wichtig, nicht nur für Kinder. Viele Erwachsene haben dies allerdings verlernt und können es mit dem Nachwuchs wieder neu erleben und lernen.

Wer sich nicht sicher ist, welche Sprache beim eigenen Kind funktioniert, kann auf die Art achten, die es selbst praktiziert. Meist ist es die gleiche Wahl, mit der sie dann auch angesprochen werden wollen.

Die Vorlieben verändern sich natürlich im Laufe der Entwicklung und während kleine Kinder noch viel kuscheln, tun die meisten Teenager das nicht mehr so gerne. Ausprobieren, Möglichkeiten zur Entscheidung anbieten und dabei genau beobachten, was ankommt. Und das gilt nicht nur für Kinder.

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