Posten, Teilen, Snappen, Chatten – die 5 wichtigsten Social Media Tipps für Eltern

Wenn das Handy zum Verhängnis wird

Facebook ist schon ein alter Hut. Instagram, Snapchat, diverse Spiele wie Mind Craft und vor allem natürlich Whatsapp sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Da wird gepostet, gesnappt und gechattet – was genau auf den sozialen Netzwerken passiert, wissen die wenigsten Eltern. Müssen Sie es denn wissen? Die Welt der Medien ist faszinierend – für Kinder wie für Erwachsene. Viele Eltern fragen sich aber auch: Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, dass es Handy, Internet & Co. sinnvoll nutzt?

1. Machen Sie sich fit für soziale Medien

Wenn das auch Sie beunruhigt, Sie immer mehr über Mobbing in sozialen Medien, Ausgrenzung und Vereinsamung hören, sollten Sie das Thema aktiv mit ihren Kindern besprechen und nicht darauf hoffen, dass es Sie nicht betrifft oder von selbst erledigt.

Bevor Sie starten, sollten Sie selbst in den sozialen Medien unterwegs sein und Ihre eigene Medienkompetenz aufbauen. Mittlerweile gibt es beispielsweise auf Facebook unzählige Möglichkeiten zum Lernen und Vernetzen, die auch Erwachsenen Spaß machen. Auf meiner eigenen Facebook-Seite erhalten Sie viele Tipps und Anregungen rund ums Thema Lernen und ich freue mich, wenn Sie mal reinschauen. https://www.facebook.com/petratrautweincom/  Machen Sie sich weiter auf die Suche und entdecken Sie die Chancen und den Spaß am Surfen, damit Sie den Reiz für die Schüler nachvollziehen können.

Melden Sie sich dazu mindestens in einem der bekannten Netzwerke an, erstellen Sie ein Profil. Studieren Sie vor allem die verschiedenen Privatsphäre-Einstellungen, damit sie selbst beurteilen können, wie viel die Welt da draußen von den Aktivitäten ihres Kindes mitbekommt. Verstehen Sie die Funktionen, machen Sie sich selbst ein Bild über Vor- und Nachteile, damit sie auch ein kompetenter Gesprächspartner für Ihr Kind sind und genau wissen, worum es geht, wenn es zu Diskussionen kommt.

2. Diskutieren Sie die Risiken

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Jeder – auch Kinder und Jugendliche – sind für ihre Handlungen verantwortlich und sollten über die Konsequenzen nachdenken. Das gilt insbesondere für Cyber Mobbing. Medienexperte weisen immer wieder darauf hin, dass die meisten Kinder einfach nicht darüber nachdenken, was sie mit ihren Kommentaren und Angriffen bei Mitschülern anrichten und meist sehr betroffen sind, wenn sie erkennen, wie schlecht es den Betroffenen geht.

Sorgen Sie deswegen dafür, dass Ihren Kindern klar ist, dass Beleidigungen in sozialen Netzwerken die gleichen Konsequenzen haben wie verbale Angriffe auf dem Schulhof. Insbesondere jüngere Kinder können sich nicht vorstellen, was vermeintlich harmlose Sprüche bei anderen anrichten. Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du ständig solche Nachrichten liest? Das muss die Devise sein, nach der die Kommunikation der Kinder auch online ausgerichtet ist.

Abgesehen von den seelischen Folgen für die Betroffenen kann Cyber-Mobbing auch rechtliche Konsequenzen für die Übeltäter haben. Wird Ihr Kind gemobbt, haben gemeinsam Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Die Einstellung, dass es zur Schule dazu gehört, dass man auch mal gehänselt wird, kann hier gefährlich sein. Denn waren die Hänseleien früher mit dem Schulläuten zum Unterrichtsende vorbei, geht das Mobbing nach Schulschluss in den sozialen Netzwerken erst so richtig los.

Dazu kommen die Risiken mit dem Umgang mit fremden Bildern und Videos. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das Urheberrecht, klären Sie sie auf, dass Videos und Bilder nicht einfach kopiert und vervielfältigt werden dürfen  – auch hier können sonst rechtliche Konsequenzen auf Sie zukommen.

Diskutieren Sie mit Ihren Kindern den Umgang mit privaten Daten. Wollen Sie Fotos von Ihrer Familie im Internet finden oder nicht? Sie können gar nicht so schnell schauen, wie das nette Handy-Foto aus dem Urlaub in Snapchat landet, weil die Freundin ja unbedingt auch sehen soll, was ihre Tochter für einen tollen Nachtisch in Italien gegessen hat.

Ganz schnell verursachen vor allem jüngere Kinder auch Kosten. Sie spielen ein Spiel, laden etwas herunter und denken, dass ja kein Geld fließt und deswegen nichts passieren kann. Vor allem bei kostenlosen Spielen kann man häufig Zusatzangebote, Upgrades oder ähnliches kaufen und mit einem Klick die Telefonrechnung mit ein paar hundert Euro belasten. Dies ist natürlich so geschickt gemacht, dass die Kinder dies erst auf den zweiten Blick bemerken und schnell in die Falle tappen.

3. Legen Sie Regeln fest

Tabus sollten selbstverständlich freizügige Fotos und private Daten sein, ebenso gehört das oben erwähnte Mobben dazu. Regeln für den Umgang miteinander müssen für die sozialen Netzwerke nochmals aufgefrischt werden, damit den Kindern klar ist, dass eine Beleidigung auch  im Netz weh tut.

Vereinbaren Sie am besten einen Zeitraum und eine Zeitdauer, in dem die Kinder online gehen dürfen. Legen Sie fest, wann das Handy definitiv und ohne Ausnahme aus sein muss. Dazu sollten auf alle Fälle Lernzeiten und Mahlzeiten gehören. Ebenso wie bei der Nutzungsdauer gelten hier natürlich Altersunterschiede, und bei längeren Lernzeiten werden Handyzeiten festgelegt.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder ruhig und gut schlafen können und die Handys definitiv nicht unter oder neben dem Kopfkissen liegen. Handys sollten am Abend aus dem Kinderzimmer verschwunden sein – oder Sie stellen das W-LAN komplett aus.

Damit diese Regeln funktionieren, müssen sich allerdings alle in der Familie daran halten. Eltern haben eine Vorbildfunktion auch in diesem Bereich – wenn Sie selbst das Handy ständig in der Hand haben, registrieren die Kinder das selbstverständlich und werden solche Regelungen in Frage stellen. Wenn es denn mal sein muss, sprechen Sie darüber und erläutern Sie ihre Gründe, dann kann die Jugend das besser nachvollziehen. Überlegen Sie gemeinsam, ob ein Familienvertrag, den alle unterschreiben, sinnvoll ist.

4. Überprüfen Sie die Privatsphäre-Einstellungen gemeinsam

Schauen Sie sich gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen an und überprüfen Sie zusammen mit ihrem Kind, ob alles richtig funktioniert. Bei Facebook beispielsweise sollten Fotos, Informationen und das Profil nur für Freunde sichtbar sein. Informieren Sie sich für jedes Netzwerk, wie Sie Änderungen vornehmen können. Das macht zwar ein bisschen Mühe, ist aber nicht schwer.

5. Sprechen Sie offen

Machen Sie Ihren Kindern klar, dass die Regelungen nicht zur Schikane aufgestellt werden. Sagen Sie Sohn oder Tochter, dass Sie die sozialen Netzwerke nur nutzen, weil es Ihnen selbst Spaß macht, um die Problematik zu verstehen und eine Hilfe zu sein. Nicht um die Jugend zu kontrollieren.  Sonst verlieren Sie das Vertrauen und dann entstehen zwangsläufig Heimlichkeiten. Die Gratwanderung zwischen Spaß und Risiko in den sozialen Medien kann manchmal schwierig sein und den Familienfrieden auf eine echte Probe stellen. Ein generelles Verbot hilft ebenso wenig wie ein Wegschauen und die Hoffnung, dass das Interesse von selbst erlahmt.

Wenn Sie sich weiter mit diesem spannenden Thema auseinandersetzen wollen, schauen Sie doch mal auf die Website von Schau hin!. Der Medienratgeber für Familien informiert Eltern und Erziehende über aktuelle Entwicklungen der Medienwelt, über Möglichkeiten zur InformationInteraktion und Unterhaltung, aber auch Risiken wie Kostenfallen, WerbungDatenlecksKontaktgefahrenCybermobbingexzessive Mediennutzung oder beeinträchtigende Inhalte wie Gewalt und Pornografie. Zugleich bietet SCHAU HIN! Eltern und Erziehenden Orientierung in der digitalen Medienwelt und gibt konkrete, alltagstaugliche Tipps, wie sie den Medienkonsum ihrer Kinder kompetent begleiten können.

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