Der erste Schultag naht. Für manche Kinder sogar der erste Schultag ihres ganzen Lebens. Diese Erstklässler sind voller Vorfreude auf das, was da kommt und können es kaum erwarten, bis die Ferien vorbei sind. Doch dieser Zustand hält nicht ewig. Spätestens nach ein oder zwei Jahren, ist die Motivation für die Schule schon spürbar geringer, irgendwann in der weiterführenden Schule ganz auf dem Tiefpunkt. Spätestens dann haben Eltern und Kinder Schulstress in der Familie und sollten dringend etwas dagegen unternehmen.
Beobachten wir einmal Kindergartenkinder: In der Regel sind sie neugierig, wissbegierig und können es gar nicht erwarten, bis die Vorschule beginnt und sie dann endlich auch anfangen, richtig zu lernen. Diese von innen kommende Motivation, sich mit etwas zu beschäftigen und zu lernen, ist die allerwertvollste. Später wird sie in der Regel abgelöst von Druck durch das Schulsystem und das Umfeld. Negative Glaubenssätze wie „Ich kann kein Mathe“, „Schule ist doof“ werden entwickelt und konserviert, im schlimmsten Falle kommt es zu Angst vor Schulaufgaben bis hin zu psychosomatischen Beschwerden. Manche Kinder funktionieren dann nur noch mit Druck und Nachhilfe.
5 Tipps, wie Sie dieser Entwicklung entgegen wirken und die Schuleuphorie der ersten Zeit bewahren.
Kinder brauchen Ziele.
Warum lernen wir? Weil es Spaß macht, weil die Lehrerin nett ist, später weil ich einen tollen Beruf möchte und gut verdienen will, weil ich ein schönes Leben oder einen Hund und ein schnelles Auto möchte. Je nach Klassenstufe fallen diese Ziele unterschiedlich aus, aber Sie sollten mit Ihrem Kind über Ziele sprechen.
Wichtig dabei ist, dass es nicht hilft, wenn Eltern Ziele für ihr Kind entwickeln. Die Kinder müssen wollen. Bitten Sie ihr Kind, sich zum Schulanfang das Jahreszeugnis aufzuschreiben, das es am Ende gerne erreichen möchte. Ganz alleine ohne Eltern, so dass es sich auf seine Ziele auch freuen kann. Und gemeinsam feiern, wenn es geklappt hat.
Welchen Beruf möchte ich ergreifen?
Lassen Sie Ihr Kind träumen: Reitlehrer, Astronaut, Koch oder Lehrerin. Ganz egal. Die Kinder sollen es sich ganz genau vorstellen, ein Bild malen und dies über ihrem Schreibtisch aufhängen. Anschauen, wenn die Motivation schwindet und die Kraft aus diesem Bild spüren. Daraus kann man auch ein schönes Ritual entwickeln.
Vertrauen Sie Ihrem Kind.
Wenn Ihr Kind sein Jahreszeugnis geschrieben hat, weiß es ganz genau, was es dafür tun muss. Es entscheidet wann und ob es lernt und übernimmt Verantwortung. Kann es dies noch nicht, hilft ein Lernen lernen Workshop, diese Fähigkeiten zu entwickeln.
Die Motivation kommt dann nämlich von alleine, die Kinder organisieren sich. Bieten Sie Ihre Hilfe an: Wenn du mich brauchst, bin ich da. Aber du musst mich fragen. Loslassen, statt fallen lassen lautet die Devise.
Loben Sie Ihr Kind.
Dieser Ratschlag kommt an verschiedenen Stellen immer wieder, weil er so wichtig ist. Durch Lob wachsen die Kinder, wächst die Motivation und wächst der Erfolg.
Lernen mit Spaß
Wenn Sie mit Ihrem Kind lernen, weil es Unterstützung eingefordert hat, gestalten Sie es spannend und kreativ. Quatschsätze in Latein statt Deklinationstabellen. Das nimmt den Druck raus und verbessert die Merkfähigkeit. Lernen ist nicht stupide: Klokärtchen, Trampolin, Ball spielen und schwierige Vokabeln beim Zähneputzen zu wiederholen lockert auf und macht Spaß. Dialog statt auswendig lernen: Braucht Ihr Kind Hilfe, lassen Sie sich mal den Stoff ganz genau erklären. Und hören zu, fragen nach, diskutieren. Suchen vielleicht gemeinsam nach Lernvideos auf youtube.
Sicher funktionieren diese Tipps nicht immer und bei jedem Kind. Aber versuchen Sie, so häufig wie möglich, dem Schulstress in der Familie den Kampf anzusagen und geben nicht auf. Für Ihr Familienleben und den Spaß mit den Kindern! Vielleicht braucht es ja auch jedes Jahr zu Beginn eine Schultüte?