Bedrohte Spezies zurück: die Familienmahlzeit

Warum ich auf gemeinsame Mahlzeiten in meiner Familie bestehe

Es gibt Tage, die so hektisch sind, dass ich manchmal das Gefühl habe, nur noch von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen. Die Kinder müssen zur Schule, ich zur Arbeit, zwischendurch ein Arzttermin, dann noch der Einkauf und am Abend wartet auch noch der Haushalt. Es ist, als ob das Leben mich in einem ständigen Laufrad gefangen hält, ohne Pause, ohne Atemholen. Und doch gibt es einen Moment am Tag, der für mich wie ein Rettungsanker ist: die gemeinsame Familienmahlzeit.

Der Tisch als Ort der Begegnung

Ich erinnere mich noch gut an die Familienabende meiner eigenen Kindheit. Meine Mutter stand in der Küche, und der Duft von frischem Essen zog durch das ganze Haus. Wir saßen alle zusammen am Tisch, erzählten uns von unseren Erlebnissen, lachten und manchmal stritten wir auch – aber es war immer klar: Hier, an diesem Tisch, sind wir zusammen, egal was passiert. Diese Erinnerungen sind für mich wie ein Schatz, den ich tief in meinem Herzen trage. Und genau diesen Schatz möchte ich auch meinen Kindern mitgeben.

Wenn wir mittags oder abends zusammenkommen, ist das nicht nur eine Mahlzeit. Es ist ein Moment, in dem wir uns wirklich als Familie begegnen. Hier kann ich spüren, wie es meinen Kindern geht, was sie bewegt und beschäftigt. Es sind die kleinen Geschichten aus dem Schulalltag, die Sorgen vor einer Klassenarbeit oder einfach nur die Freude darüber, dass der Tag geschafft ist. Diese Gespräche sind für mich kostbar, denn sie geben mir die Möglichkeit, wirklich an ihrem Leben teilzuhaben.

Warum mir diese Momente so wichtig sind

In einer Zeit, in der alles immer schneller geht und wir uns manchmal wie auf einem endlosen Laufband fühlen, ist das gemeinsame Essen für mich wie eine Insel der Ruhe. Es ist ein Moment, in dem wir alle einmal durchatmen können, in dem die Welt draußen bleibt und wir uns nur aufeinander konzentrieren. Ich merke, wie gut es uns allen tut, einfach mal innezuhalten, die Handys beiseitezulegen und wirklich da zu sein – für uns selbst und füreinander.

Für mich ist es auch eine Art, meinen Kindern zu zeigen, wie wichtig sie mir sind. Indem ich mir bewusst Zeit nehme, um mit ihnen zu essen, ihnen zuzuhören und den Tag mit ihnen zu teilen, sende ich ihnen die Botschaft: Ihr seid mir wichtig. Eure Geschichten zählen. Und ich bin da, um euch zuzuhören. Diese kleinen, alltäglichen Rituale geben uns Halt und Struktur. Sie schaffen eine Verbindung, die im hektischen Alltag oft zu kurz kommt.

Das Besondere möglich machen

Oft höre ich, dafür fehle doch einfach die Zeit. Doch warum sollten wir uns die nicht nehmen, um – auch gemeinsam – wieder zu kochen, richtige Mahlzeiten vorzubereiten, statt schnell etwas zu bestellen oder die Pizza in den Ofen zu schieben und dann gemeinsam genießen? Denn obwohl normalerweise jeder zu einer anderen Zeit isst, weil Schule und die teilweise flexible Arbeitswelt dies von uns allen als Tribut fordern, lebt das ideale Bild einer gemeinsamen Tischrunde in den Köpfen vieler Menschen weiter. Lasst und das einfach möglich machen, einmal am Tag oder ein paar Mal in der Woche.

Und am besten mit allen gemeinsam: Jeder ist für eine Mahlzeit verantwortlich. Ihr erstellt gemeinsam das Menü (gern selbst schreiben und malen!), die Einkaufsliste, am besten für die ganze Woche.

Dann kocht jedes Familienmitglied sein ausgewähltes Gericht für alle und ist natürlich auch für das Aufräumen der Küche verantwortlich. Auf diese Weise haben die Kinder eine zusätzliche Beschäftigung, lernen – wenn sie es noch nicht können – das Kochen und leisten ihren Beitrag zum Haushalt.

Meine Podcastfolge: Hilft dein Mann mit?! – wie partnerschaftliches Familienleben funktioniert

Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme

Wir wissen alle: Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme. Essen ist Genuss und ein Erlebnis. Besonders dann, wenn liebevoll ausgewählte und vorbereite Gerichte auf den Tisch kommen und es vielleicht auch nicht jeden Tag schnell gehen muss, ist so eine Runde am Familientisch einfach großartig. Familiengespräche, gemeinsames Essen, Austausch und Planung finden endlich nicht mehr nur zwischen Tür und Angel statt. Entschleunigung, wie wir sie uns immer gewünscht haben. Vertrauen und Geborgenheit. Ganz ohne Handys.

Eine große Herausforderung für viele Eltern ist das Pflegen einer qualitativen Beziehung und Kommunikation mit ihren Kindern. Bei einer Familienmahlzeit wird es leicht und ganz natürlich, natürliche, aufmerksame Gespräche zu führen und eine tiefe Beziehungen zu den Kindern zurückzugewinnen und den Tag trotz allem zu strukturieren.

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