Auf Lernen programmiert: so hilft das Hobby bei den Hausaufgaben

Mark ist in der 6. Klasse. Das Schuljahr hat gerade begonnen. Als Einstieg gab es gleich einen  Jahrgangsstufentest in Deutsch. Der fiel nicht so gut aus, daher ist Mark jetzt bei mir im Lerncoaching. Er hat sich nicht konzentriert, die Aufgaben nicht genau gelesen und schon war die Arbeit verhauen. Bio ist auch nicht sein Fach. Ist langweilig, da kann er gar nicht zuhören. Überhaupt die Schule, interessiert nicht, Hausaufgaben macht er nicht gerne und lässt sich schnell ablenken.

Sein Hobby sind Computerspiele! – Aber nicht nur spielen, sondern auch programmieren und Online-Turniere organisieren, da ist er Feuer und Flamme. Spieleprogrammierer ist daher auch sein Berufswunsch, das findet er total cool. Das Programmier-Know-how hat er sich von seinem Freund abgeschaut und im Internet ist er in Foren unterwegs und lernt alles, was er braucht. Auch Englisch  natürlich.

Als ich so zuhöre kommt mir natürlich sofort der Gedanke, wie wir das verbinden können: Ein Hobby, in dem der Sechstklässler begeistert lernt und sich engagiert und die Schule, die ihn einfach nur langweilt. Beim Programmieren muss man sich nämlich auch konzentrieren, kann nicht einfach mal alles hinschmieren. Eigentlich genau wie beim Deutsch-Jahrgangsstufentest. Mark stimmt mir erstaunt zu: „Stimmt, eigentlich kann ich mich ja konzentrieren und genau arbeiten, nur halt in Deutsch nicht.“ Und ziemlich viel Lernen findet da ganz nebenbei auch statt.

Auf Erfolg programmiert

Wir besprechen, wie es beim nächsten Test anders laufen kann: Mark stellt sich vor der Schulaufgabe vor, er setzt sich an eine Programmieraufgabe. Schließt kurz die Augen und denkt an das nächste Problem, das er für seine Spiele lösen will. Ganz genau mit allen Details. Da wird er ganz motiviert, fast aufgeregt, wenn er an sein Projekt denkt. Ab sofort ist dies ein Ritual, mit dem er sich in den Zustand der Konzentration beamt. Er stellt sich ganz genau vor, wie er anfängt, wie er begeistert ist und wo er das spürt. Diesen Zustand überträgt er damit auch in die Schule. Genau wie am Nachmittag wird er ganz sorgfältig und konzentriert arbeiten, und er weiß jetzt auch, dass er es kann – beim Spiele programmieren macht er es nämlich automatisch richtig.  So können auch in deer Schule die Flüchtigkeitsfehler vermieden werden.

Fächer und Themen, die einen interessieren, die fallen natürlich leicht. Da bleibt das Wissen quasi von alleine im Hirn hängen. Zumindest kostet es nicht so große Überwindung und Kraft zu Lernen. Doch Vieles interessiert so gar nicht. – Da lernt Mark dann im Lerncoaching, dass das Gehirn dieses Desinteresse sofort für sich nutzt und bei der Beschäftigung mit diesem Thema gar nicht viel Kapazitäten zur Verfügung stellt. Sozusagen die Tür gar nicht weit öffnet. Mark lächelt, weil er versteht, dass das nicht gerade vorteilhaft ist. Doch wie ändert man das?

auf den Befehl kommt es an

Genau jetzt kommt das Hobby ins Spiel! Beim Programmieren  gibt befiehlt Mark dem  Computer, bestimmte Schritte auszuführen. Bei mir lernt er, sein Gehirn zu programieren,  dass es Bio und Geschichte für einigermaßen interessant hält und somit das Wissen abspeichert. – Wär doch echt blöd, wenn er schlechte Noten schreibt und danach nicht mehr so viel Zeit für sein Hobby hätte.  Aber die Themen Schule und Hobby bringen Schüler nicht zusammen. So langsam klingelt es jedoch bei Mark. Er hat verstanden, dass es wichtig für unser Hirn ist, sich mit angenehmen Themen zu beschäftigen. Also entwickelt er jetzt Ideen dafür, wie er seinem Verstand klar macht, dass Bio eine Bedeutung für ihn hat. Er stellt Verbindungen zu interessanten Themen her, schaut, was er schon weiß und vertieft so die Verbindungen im Hirn, die ihm das Lernen erleichtern. Und stellt immer wieder die Verbindung zu seinem Hobby her, das ihm Spaß machen.

Und noch während ich Mark erkläre, wie er für sich selbst die Verantwortung übernehmen kann, in dem er Chefprogrammierer in seinem Kopf wird, programmiert er sein Gehirn schon unbewusst um.

Chefprogrammierer auch in der Schule

Mark erklärt, wie Befehle in der Computersprache aussehen, wie sie funktionieren…. Es gibt Codewörter und bestimmte Zeichen, die der Computer versteht und dann den Befehl ausführt. Wie würde nun so ein Code aussehen können, der programmiert, dass die Hausaufgaben und Bio zügig – ohne Ablenkung – bearbeitet werden können? Markt programmiert seinen ganz eigenen Code, bastelt an seinem persönlichen Befehl. „Go“ und „Enter“ zeigen an, dass es losgeht und wenn die Sache erledigt ist. Schnell wird er merken, dass ihm dieser kleine Trick dabei hilft, ungeliebte Aufgaben schnell hinter sich zu bringen. Und dann Zeit fürs Programmieren zu haben. Sein Verstand wird das auch begreifen und entsprechend mit Glücksgefühlen reagieren. Und dann flutscht es! Egal ob Deutsch oder Bio.

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